Kapitel 4
Der „Einzelkämpfer“: Privatinvestoren
Neben den beiden unternehmerisch geprägten Käufertypen agiert der Privatinvestor i.d.R. als Einzelkämpfer auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Für immer mehr Menschen führt der Weg in die Selbstständigkeit nicht mehr über die Gründung eines eigenen Unternehmens, sondern über den Erwerb eines bereits etablierten Unternehmens. (Verweis auf anderen Beitrag von SCF?) Im Zuge der Übernahme eines bestehenden Unternehmens durch einen privaten Investor spricht man von einem so genannten Management-Buy-In („MBI“). In diesem Fall kauft sich also ein bisher Außenstehender Investor in das Unternehmen ein, indem er die Geschäftsanteile der bisherigen Eigentümerinnen und Eigentümer erwirbt. In der Regel sind private Investoren auf der Suche nach einem für sie geeigneten Einzelunternehmen, das sie dann als Geschäftsführer strategisch und operativ weiterführen wollen.
Die Chance beim Verkauf an einen Privatinvestor liegt häufig darin, dass nach einer gewissen Übergangsphase nach Abschluss der Transaktion ein klarer Schnitt für die Alteigentümer möglich ist. Private Investoren wollen ab einem bestimmten Zeitpunkt die Verantwortung für die Führung des Unternehmens übernehmen. Bis dahin soll der Alteigentümer in der Regel noch zur Verfügung stehen, um einen erfolgreichen Übergang zu gewährleisten und insbesondere bei schwierigen Fragen des operativen Geschäfts als Ansprechpartner da zu sein. Eine weitere Chance bzw. Vorteil eines MBI besteht meist darin, dass der private Investor das Unternehmen langfristig weiterführen möchte und somit der Fortbestand des Unternehmens auf unbestimmte Zeit möglich ist.
Die größte Herausforderung beim Verkauf an einen privaten Investor ist hingegen häufig dessen Risikoscheue. Der Erwerb eines bestehenden Unternehmens zehrt nicht selten die gesamten Ersparnisse des Privatinvestors auf und führt logischerweise dazu, dass er absolut sicher sein möchte, die richtige Entscheidung zu treffen. Das Sicherheitsbedürfnis ist dabei sehr hoch und führt im Vergleich zu strategischen Investoren und Finanzinvestoren tendenziell zu niedrigeren Kaufpreisen. Zudem ist dieser Käufertyp regelmäßig auf die Bank als Finanzierungspartner angewiesen, ohne die eine Transaktion häufig erst gar nicht zustande kommt. Die Herausforderung besteht darin, die Entwicklung der Gespräche mit den Banken frühzeitig zu hinterfragen und zu verfolgen, um nicht am Ende des Prozesses vor einem ungelösten Problem zu stehen. Auch diese Aufgabe übernimmt ein erfahrener M&A-Berater in einem strukturierten Prozess, um für seinen Mandanten wichtige Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten und Wege zu ebnen.
Bei dem Management Buy-In (MBI) handelt es sich um den Erwerb eines Unternehmens durch einen externen Manager oder ein Managementteam. Die Gesellschaftsanteile gehen üblicherweise vollständig auf die neuen Eigentümer über, die das Unternehmen fortan strategisch und operativ eigenständig weiterführen.